Presse

Katrin Dollinger
Tel 0821 324 342 71
E-Mail: brecht@augsburg.de

 

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Die Verwendung der Fotos ist kostenfrei nur im Rahmen der Berichterstattung zum Brechtfestival und mit Angabe des Copyrights. Pressefotos werden ab Mitte Januar bis zum Festivalende kontinuierlich ergänzt. Teilweise weitere Bilder vorhanden. Bitte ggf. nachfragen.

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  • Beteiligte u.a. aus den USA, aus China, Israel und Indien stellen Beiträge persönlich vor
  • Erhöhung der Ticketkontingente und 2G-Regelung
  • Lesung von Corinna Harfouch auf 27.2. verschoben
  • Neu: Marion Brasch: „Brasch liest Brasch oder Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“
  • Neu: Film „Engel aus Eisen“ ersetzt „Domino“
  • Neu: Film „Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“
  • Neu: Berliner Ensemble: „Mutter Courage und ihre Kinder von Bertolt Brecht“ (Film)
  • Neu: Poetry Slam mit OMAi statt Lisa Frühbeis
  • Zusatzvorstellung: Live-Audio-Walk „Live. In a limbo.“
  • Entfällt: Japanisches Gastspiel „Chiten“

 

Mit zusätzlichen Programmpunkten und Gästen aus aller Welt beginnt am kommenden Freitag, 18. Februar unter dem Motto „Worldwide Brecht“ das Brechtfestival 2022. Während die internationalen Filmbeiträge bis zum 27. Februar ein facettenreiches Digitalprogramm versprechen, sind aufgrund erweiterter Zuschauerkapazitäten im Kulturbereich zusätzliche Tickets für die Live-Veranstaltungen verfügbar. Es gilt die 2G-Regelung.

 

Die internationalen Künstlerinnen und Künstler reisen vom 18. bis 27. Februar 2022 nach Augsburg, um unter dem Motto „Worldwide Brecht“ ein Schlaglicht auf Brechts Werk aus globaler Perspektive zu werfen und dem Brechtfestivalpublikum ihre Arbeiten persönlich vorzustellen:

Zoe Beloff aus New York wird im Staatlichen Textil- und Industriemuseum TIM ihre Ausstellung „Parade of the Old New“ eröffnen, die auf 39 Acrylgemälden Amerika von der Wahl 2016 bis zu Trumps Niederlage an der Wahlurne thematisiert. Neben der großformatigen Historienmalerei zeigt die US-Künstlerin erstmals drei ihrer Filme mit deutschen Untertiteln.

Siting Yang von der „Central Academy of Drama“ in Beijing präsentiert im Rahmen der fünfteiligen Kurzfilmrolle „Worldwide Brecht – Beiträge aus Beijing“ im Staatlichen Textil- und Industriemuseum TIM ihren Film „V.A.B.E.L – Vom Armen Bb Et aL“ – eine Brecht‘sche Fabel über die Erfahrungen von Wanderarbeitern in Shanghai. Teil zwei der Reihe „Worldwide Brecht“ widmet sich unter anderem Produktionen aus Israel und Indien: Für den Dreh des von Brechts „Lesebuch für Städtebewohner“ inspirierten Kurzfilms „The Desert a City“ hat es die Filmcrew um Regisseur Yotam Gotal in die Negev Wüste im Süden Israels verschlagen. Schauspieler, Regisseur und Autor Soumyabrata Choudhury aus Neu-Delhi wird im TIM mit „A Migrant Walk“, seinen als dokumentarische Karikatur auf Brechts „Lindbergh-Flug“-Hörspiel entstandenen Performance-Film, live vorstellen.

Ramses Alfa und die Compagnie Louxor verlegen in „Mère Courage/Mutter Courage und ihre Kinder” den Schauplatz des berühmten Brecht-Dramas nach Togo. Die in Belarus ansässige Theatergruppe Kupalaucy freut sich auf die Live-Premiere ihres in der Heimat verbotenen Stückes „Furcht/Fear“. Und mit Sängerin/Schauspielerin Gitte Hænning bereichert ein dänischer Stargast an der Seite des Ensembles vom Gymnasium bei St. Stephan die Aufführung der Brecht-/Eisler-Kantate „Die Mutter“.


Neue Veranstaltungen und Programmänderungen

Als Folge von coronabedingten Terminverschiebungen findet die ursprünglich für den 20. Februar 2022 angesetzte Lesung von Corinna Harfouch „Ja, ich folge diesen kleinen Alten bisweilen” eine Woche später statt. Neuer Termin ist der 27. Februar 2022 um 19 Uhr im TIM.

Ebenfalls im Staatlichen Textil- und Industriemuseum liest am 23. Februar Journalistin und Schriftstellerin Marion Brasch aus ihrem Buch „Brasch liest Brasch oder Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“. Im Rahmen des Themenschwerpunkts zu Thomas Brasch rückt dessen Schwester ab 19 Uhr Leben und Wirken ihres großen Bruders in den Mittelpunkt.

Statt dem aus rechtlichen Gründen entfallenden Film „Domino“ steht am 21. Februar 2022 um 20 Uhr der Brasch-Debütfilm „Engel aus Eisen“ (1981) auf dem Spielplan im Liliom.

Neu im Festivalprogramm ist auch Christoph Rüters „Das Wünschen und das Fürchten“ (2011). Der Dokumentarfilm über Braschs Schaffen wird am Eröffnungsabend (18. Februar 2022) ab 19:45 Uhr im Livestream zu sehen sein.
Weiter ergänzt wird das Digitalfilmprogramm durch den historischen Stream von „Mutter Courage und ihre Kinder“. Die 1957 geschaffene Aufzeichnung der Direktübertragung einer Inszenierung am Berliner Ensemble wird am 20. Februar 2022 um 20 Uhr online gezeigt und entstand in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste.

Während der Fatzer-Gastspiel des japanischen Ensembles Chiten leider entfällt, ist aufgrund der großen Nachfrage für Bluespots Productions „Live. In a limbo.“ ein weiterer Termin angesetzt (24. Februar 2022, 20:30 Uhr). Treffpunkt für den etwa einstündigen Live-Audio-Walk mit Texten aus „Flüchtlingsgespräche“ von Bertolt Brecht ist eine Viertelstunde vor Beginn am Grandhotel Cosmopolis.

Das Wiener Kollektiv OMAi ersetzt Graphic Recorderin Lisa Frühbeis im Rahmenprogramm des „Brechtfestival Best of Poetry Slam“ und wird die Texte der Poetinnen und Poeten im Parktheater im Kurhaus erstmals mit Projektionsmalerei live visualisieren.

 

Teilnahmebedingungen und Schutzmaßnahmen

Bei allen Live-Veranstaltungen gelten 2G-Regelung und FFP-Maskenpflicht, auch am Sitzplatz. Weitere Informationen zu Zutrittsvoraussetzungen und Schutzmaßnahmen finden sich im FAQ auf brechtfestival.de.

 

Bitte achten Sie aufgrund der aktuellen Situation auf kurzfristige Änderungen! Auf brechtfestival.de und über die Social-Media-Kanäle des Brechtfestivals halten wir Sie über Programm-Updates auf dem Laufenden.

 

Brechtfestival Augsburg – Worldwide Brecht 2022 18. bis 27. Februar 2022


Künstlerische Leitung:
Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

Links: Webseite / Instagram / Twitter / Facebook

 

Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Stadtwerke Augsburg, des Bezirk Schwaben sowie weiterer Förderer und Sponsoren. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Klassik Radio, taz und Theater der Zeit.

 

Das Projekt „BRECHT DIGITAL“ wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

 

Anhang:

Motiv 1: Still „V.A.B.E.L – Vom Armen Bb Et aL“ (7)

Motiv 2: OMAi-8

Pressemappe

Bildnachweis Motiv 1: „V.A.B.E.L – Vom Armen Bb Et aL“

Bildnachweis Motiv 2: OMAi

Die beigefügten Bilder dürfen ausschließlich im Zusammenhang mit der aktuellen, redaktionellen Berichterstattung zum Thema dieser Pressemitteilung sowie unter Nennung des Urhebervermerks honorarfrei veröffentlicht werden.

 

Stella Plazibat

Pressesprecherin der Stadt Augsburg

 

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Kulturstiftung des Bundes fördert Digitalsparte

  • Internationales Programm auf der Bühne und im Netz: vom 18. bis 27. Februar 2022
  • Tickets ab sofort erhältlich
  • Corinna Harfouch und Gitte Hænning live in Augsburg
  • Kulturstiftung des Bundes fördert Digitalisierung
  • Aktuelle Informationen und auf brechtfestival.de

 

Mit analogen und digitalen Veranstaltungen aus den Sparten Theater, Literatur, Film, Musik und Bildende Kunst wird das Brechtfestival 2022 on- und offline erlebbar. Am 14. Januar startet der Vorverkauf für das genreübergreifende Programm, das vom 18. bis 27. Februar 2022 internationale, nationale und lokale Künstlerinnen und Künstler auf Augsburgs Bühnen und im Netz präsentiert. Unter dem Motto „Worldwide Brecht“ setzt es Brecht in Beziehung zur Welt und die Welt in Beziehung zu Brecht.

 

Bei der dritten Brechtfestival-Edition in der künstlerischen Leitung von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner zeigen Künstlerinnen und Künstler aus Europa, Nordamerika, Asien und Afrika in ihren Arbeiten Brechts ungebrochene Aktualität und poetische Widerständigkeit. „Worldwide Brecht“ reflektiert Erfahrungen von Exil, Fremdsein und Außenseitertum und der Notwendigkeit sozialen Handelns.

Das Staatstheater Augsburg öffnet seine Bühnen für Premieren und internationale Gastspiele. Corinna Harfouch liest mit musikalischer Begleitung im tim Gedichte von Charles Baudelaire, Nâzim Hikmet, Percy Bysshe Shelley u.v.m. in der Übersetzung von Bertolt Brecht. Die dänische Sängerin und Schauspielerin Gitte Hænning trifft für die Darbietung der Brecht-Eisler-Kantate „Die Mutter“ auf den Schulchor des Gymnasiums bei St. Stephan. Aus dem Kongress im Park senden Mascha Qrella und Kid Be Kid ein musikalisches Zeichen gegen weltweiten Stillstand. Das Staatliche Textil- und Industriemuseum dient als Festivalzentrale mit Auditorium, Ausstellungen und Bar.

 

Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Ich freue mich sehr, dass das Festivalprogramm in diesem Jahr einen Brecht‘schen Bogen von Augsburg nach New York, nach Berlin, Beijing, Tel Aviv, New-Delhi, Minsk, Barcelona, Istanbul und Herat spannt. Durch sein hybrides Konzept bringen nicht nur internationale Gäste kosmopolitisches Flair in die Brechtstadt, sondern auch Zuschauerinnen und Zuschauer aus der ganzen Welt bekommen die Möglichkeit, am Festival teilzunehmen.“

 

Vorverkaufsstellen für analoge und digitale Angebote

Das Brechtfestival 2022 kombiniert Live-Erlebnisse mit Streaming-Angeboten. Einige Programmpunkte sind ausschließlich analog erlebbar. Tickets für diese Publikumsveranstaltungen, die im Einklang mit den geltenden Richtlinien für Kulturveranstaltungen mit reduzierter Zuschauerzahl und speziellen Zugangsvoraussetzungen stattfinden, sind ab sofort bei reservix.de, auf brechtfestival.de und an den bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.

Für Veranstaltungen, die zeitgleich oder zeitversetzt im Internet abgerufen werden können sowie für alle Programmpunkte, die ausschließlich im Netz zu sehen sind, benötigen Interessierte einen digitalen Festivalpass (7 € / 12 € / 22 €). Dieser besteht aus einem personalisierten Code und ermöglicht den Zugang zu allen Livestreams und zur Mediathek. Der digitale Festivalpass ist ausschließlich auf brechtfestival.de erhältlich.

 

Bundesförderprogramm „dive in“ stärkt Digitalsparte

Sollten Veranstaltungen vor Livepublikum im Festivalzeitraum nicht möglich sein, kann ein Großteil der Programme gegebenenfalls auch ausschließlich als Livestream stattfinden. Zusätzliche Dynamik bekommt dieser im vergangenen Jahr mit #digitalbrecht gestartete Ausbau des digitalen Angebots durch Mittel aus dem Rettungs- und Zukunftspaket der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien NEUSTART KULTUR. Mit dem Förderprogramm „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ unterstützt die Kulturstiftung des Bundes Kulturinstitutionen bei der Realisierung von innovativen Formaten, die Digitalisierungsprozesse und Vermittlungsformen kreativ vorantreiben. Die Mittel aus der zweiten Förderrunde von „dive in“ ermöglichen es, den mit dem Brechtfestival als Reaktion auf die Einschränkungen der Pandemie eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und auch perspektivisch neue, digitale Zugänge zu Brechts Werk und Persönlichkeit zu konzipieren und umzusetzen.

 

Aktuelle Regelungen und Änderungen auf brechtfestival.de

Besucherinnen und Besucher des Brechtfestivals werden gebeten, sich vor der Veranstaltung über die Tagespresse und auf brechtfestival.de über zu erbringende Nachweise und aktuell geltende Schutz- und Hygienemaßnahmen zu informieren.

Aktuelle Informationen zum Gesamtprogramm sowie kurzfristigen Änderungen finden Sie auf brechtfestival.de.

 

Brechtfestival Augsburg – Worldwide Brecht 2022

18. bis 27. Februar 2022

 

Mit: Staatstheater Augsburg, Deutsches Theater Berlin, bluespots productions, theter, Gymnasium bei St. Stephan, Corinna Harfouch, Zoe Beloff, Gitte Hænning, Emine Sevgi Özdamar, Compagnie Louxour de Lomé, Nora Buschmann & Alex Brendenmühl, Yotam Gotal, Studierenden der Central Academy of Drama Bejing, Soumyabrata Choudhury, Stefan Suschke, u.v.m.

Spielorte: brechtbühne, Staatliches Textil- und Industriemuseum, Kongress am Park, Liliom Kino, martini-Park, Provino, City Club Online: www.brechtfestival.de.

Künstlerische Leitung: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

Vorverkaufsstart: 14. Januar 2022

Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Stadtwerke Augsburg, des Bezirk Schwaben sowie weiterer Förderer und Sponsoren. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Klassik Radio, taz und Theater der Zeit.

 

Das Projekt „Global Brecht“ wird entwickelt im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ der Kulturstiftung des Bundes, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Programm NEUSTART KULTUR.

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  • Online-Pressekonferenz und Vorverkaufsstart am 14. Januar 2022
  • Festivalzentrale im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim)
  • Brecht-Gastspiele mit Künstlerinnen und Künstlern aus Japan, Spanien, Belarus und Togo in Planung
  • Leitungsduo Tom Kühnel und Jürgen Kuttner mit Brasch-Premiere und Brecht-Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin vertreten
  • Popkulturelle Beiträge u.a. mit Mascha Qrella, KidbeKid und Gaye Su Akyol
  • Worldwide Brecht präsentiert Brecht-Videopremieren aus Kirksville, Bejing, Tel Aviv, Neu-Delhi und Herat live und digital
  • Bildende Kunst mit Zoe Beloff (New York), Grischa Meyer/Holger Teschke (Berlin), Emine Sevgi Özdamar (Berlin)
  • Literatur: Lesungen, Poetry und literarische Konzerte mit Corinna Harfouch, Nora Buschmann u.a.
  • Fokus Augsburg: Brecht-Premieren von bluespots productions, theter, Gymnasium bei St. Stephan und vieles mehr

 

Vom 18. bis 27. Februar 2022 feiert das Augsburger Brechtfestival die schonungslose Poesie seines Namensgebers mit Künstlerinnen und Künstlern aus Europa, Afrika, Asien und Nordamerika. Unter dem Motto „Worldwide Brecht“ haben die beiden Festivalleiter Tom Kühnel und Jürgen Kuttner ein genreübergreifendes Programm für Augsburg entworfen. Mit Schauspiel, Musik, Literatur und Bildender Kunst setzen sie Brecht in Beziehung zur Welt und die Welt in Beziehung zu Brecht. „Das Brechtfestival 2022 ist, wenn man so will, die Synthese dessen, woran wir als Festivalleiter in den letzten beiden Jahren gearbeitet haben: Das erste Mal war es ein Spektakel. Beim zweiten Mal wurden wir ins Netz getrieben durch die Pandemie. Jetzt arbeiten wir daran, das Beste aus beiden Welten zusammen zu bringen, indem wir live agieren und zugleich im Netz präsent sind“, skizziert Jürgen Kuttner das Festivalkonzept. Das Staatliche Textil- und Industriemuseum (tim) wird zur pulsierenden Festivalzentrale mit Auditorium, Ausstellung und Bar. Auf verschiedenen Bühnen der Stadt werden Theaterproduktionen aus Augsburg, Berlin, Minsk und Lomé teilweise erstmals zu sehen sein. Filmschaffende aus Beijing, Neu-Delhi, Tel Aviv, Kirksville und Herat haben nach dem Hit&Run-Prinzip kurze Brechtskizzen entwickelt, die beim Festival Weltpremiere feiern. Das Literaturprogramm mit u.a. Beiträgen von Corinna Harfouch und Emine Sevgi Özdamar zeigt Brecht als Transmitter zwischen den Kulturen. Die lebensgroßen Exponate der Künstlerin Zoe Beloff im tim zeigen Brecht im Spiegel der zeitgenössischen Bildenden Kunst.

Mit Beiträgen auf brechtfestival.de spannt das Festival einen poetischen Bogen von Augsburg nach Europa, Nordamerika, Afrika und Asien. „Der hybride Programm-Mix aus analogen und digitalen Formaten passt sich erneut auf innovative Weise den Rahmenbedingungen des Kulturwinters 2022 an. Ich bin sehr froh darüber, dass wir mit den geplanten Formaten auf die aktuelle Situation reagieren können und trotz Pandemie ein vielseitiges und genreübergreifendes Programm mit spannenden lokalen und internationalen Künstlerinnen und Künstlern für das Publikum auf die Beine stellen konnten. Ich freue mich schon sehr auf das Erleben der künstlerischen Beiträge“, erklärt Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Sport und Welterbe der Stadt Augsburg.

Der Ticket-Vorverkauf startet am 14. Januar 2022.

 

Aktuelle Infos und Änderungen unter brechtfestival.de

 

Details zum Programm

 

Internationale Brecht-Gastspiele

Brechts Erfahrungen im Dritten Reich, im Exil, aber auch nach seiner Ankunft in Berlin in den 1950er Jahren spiegeln die Realität von Millionen Menschen, die in diesem Moment auf der Flucht sind. Im martini-Park zeigen Kupalaucy aus Belarus mit „Fear“ Ausschnitte aus Brechts „Furcht und Elend des Dritten Reiches“. Das Ensemble aus ehemaligen Künstlerinnen und Künstlern des Janka Kupala Theaters in Minsk hat in seinem Heimatland Auftrittsverbot. Beim Brechtfestival ist „Fear“ erstmals live in Deutschland zu sehen. Chiten aus Kyoto bringen mit „Fatzer“ einen der markantesten Rebellen in Brechts Theaterkosmos auf die Bühne (19. Februar). Die Compagnie Louxor de Lomé um den Regisseur und Brecht-Experten Ramses Alfa spiegelt Brecht in „Mère Courage“ aus togolesisch-afrikanischer Perspektive. Die Produktion feiert beim Brechtfestival Weltpremiere (26./27. Februar).

 

Kühnel/Kuttner ziehen Linie von Brecht zu Thomas Brasch

Mit dem Brasch-Abend des Staatstheaters Augsburg und dem Gastspiel „Der Hofmeister“ vom Deutschen Theater Berlin sind Tom Kühnel und Jürgen Kuttner mit zwei eigenen Regiearbeiten im Festival vertreten. Wenn Heiner Müller Brechts literarischer Erbe ist, darf Brasch als dessen Enkel gelten. Auch er steht für die innere Zerrissenheit eines Künstlers inmitten einer in sich verkrusteten politischen Landschaft, „Morgen wird auch ein schöner Tag, sagte die Eintagsfliege“ greift zurück auf Braschs Werk, aber auch auf seine Familiengeschichte, in der jener ideologische Riss zu Tage tritt, der sich durch Geschichte der BRD und der DDR bis ins wiedervereinigte Deutschland zieht. Die Premiere eröffnet das Brechtfestival am 18. Februar 2022 auf der brechtbühne. Im „Hofmeister“ von Bertolt Brecht nach J.M.R. Lenz richtet sich die Rebellion des Außenseiters im Kampf um Anerkennung und sozialen Aufstieg auf brutalste Weise gegen sich selbst. Die Inszenierung des Deutschen Theaters Berlin. Die Produktion greift auf Originalaufnahmen von Brechts Berliner Ensembles zurück und ist eine Erweiterung des Projekts, das 2020 im Liliom Kino zu sehen war.

 

Popkulturelle Beiträge

Der junge Brecht war ein Rebell, der die Populisten seiner Zeit mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln seiner Kunst die Stirn bot. Das Brechtfestival 2022 feiert sein Vermächtnis mit Beiträgen von Kid be Kid, Mascha Qrella und Gaye Su Akyol. Hierzu laufen die Planungen analog und digital.

 

Worldwide Brecht – Filmpremieren auf großer Leinwand und im Stream

In der Reihe Worldwide Brecht (25./26./27. Februar) waren Kunstschaffende aus Nordamerika und Asien dazu eingeladen mit Brecht das Prinzip des schnellen, wendigen Produzierens für aktuelle Kurzfilme zu erproben. In der Reihe gehen vier angehende Theatermacherinnen und Theatermacher der Central Academy of Drama in Beijing der Frage nach, welche Rolle Brecht heute in China spielt oder spielen könnte. Soumyabrata Choudhurys „A Migrant Walk“ ist eine Antwort auf Brechts „Lindbergh-Flug“. Dem Glauben an die Verheißungen technischen Fortschritts von damals, stellt er die reale Situation der Arbeitsmigrantinnen und Migranten gegenüber, die in der Corona-Pandemie zu Fuß aus den Metropolen in ihre Heimatdörfer zurückkehren mussten. Brechts „Lesebuch für Städtebewohner“ inspiriert Yotam Gotal aus Tel Aviv zu einem Dreh in der Wüste. Die Künstlerinnen des Simorgh Theaters in Herat/Afghanistan senden uns mit „Das fünfte Rad“ ein sichtbares Lebenszeichen aus einem Land, in dem sie seit der Machtübernahme der Taliban nicht mehr gesehen werden dürfen. Die Filmpremieren finden in teils analoger, teils digitaler Anwesenheit der Filmemacherinnen und –macher in der Festivalzentrale statt. Sie werden von moderierten Gesprächen begleitet.

 

Bildende Kunst aus Berlin und New York

Die Ausstellung mit Arbeiten von Zoe Beloff, Grischa Meyer/Holger Teschke und Emine Sevgi Özdamar kreist in loser Assoziation um Themen des künstlerischen Schaffens im Exil und in der Emigration (20. bis 27. Februar). Zoe Beloffs Filme legen Brechts Erfahrungen als Exilant und seine Ambitionen für ein gesellschaftlich anspruchsvolles Kino als Folie auf die jüngere Vergangenheit. Für ihre raumgreifende Historienmalerei „PARADE OF THE OLD NEW“ nutzt Zoe Beloff Brechts fremden Blick, um die Geschichte der dunklen Seite des „American Way of Life“ in der Amtszeit von Donald Trump zu illustrieren. „Brechts Papierkrieg (1941-1947)“ von Grischa Meyer/Holger Teschke ergänzt die historische Perspektive mit Eindrücken, Notizen, Betrachtungen, Bildern und Skizzen aus der Phase, in der Brecht bemüht war, als europäischer Flüchtling am Broadway und in Hollywood Fuß zu fassen. Daneben ergründen Emine Sevgi Özdamars im Exil entstandene „Collagen“ die emotionalen Tiefen der poetischen Texte Thomas Braschs. Die Schauspielerin, Regisseurin und Autorin liest außerdem aus ihrem neuen Roman.

 

Literaturprogramm

Das Literaturprogramm bietet Lesungen und literarische Konzerte. Corinna Harfouch entdeckt Brecht als Mittler zwischen den Kulturen. In „Ja, ich folge diesem kleinen Alten bisweilen“ liest sie mit musikalischer Begleitung Lyrik von Dichtern, die Brecht ins Deutsche übertragen hat. So öffnen sich mit der Poesie von Po Che-yi, Percy Bysshe Shelley, Charles Baudelaire, Nâzim Hikmet und Adam Ważyk fremde literarische Welten. In Emine Sevgi Özdamars neuem Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ erscheint das „Brecht Theater“ als zentraler Bestandteil einer „Pause der Hölle“, in der Kunst, Politik und Leben uneingeschränkt vereinbar scheinen. Beide Lesungen sind für den 20. Februar in der Festivalzentrale geplant.

Das literarische Konzert „Exilio“ von Nora Buschmann und Alex Brendemühl setzt Brecht neben Federico García Lorca und andere, die den Spanischen Bürgerkrieg poetisch festgehalten haben. Es soll am 22. Februar in der Festivalzentrale stattfinden. Beim Brecht-Poetry Slam werden die Poetinnen und Poeten erstmals mit Live-Zeichnungen von Lisa Frühbeis begleitet. Anknüpfungspunkt für den poetischen Wettstreit der Dichterinnen und Dichter sind Brechts Svendborger Gedichte. Die Live-Veranstaltung ist für den 24. Februar im Parktheater vorgesehen. Stefan Suschke lässt Brecht in seiner Hörbuchpräsentation „Brecht probt Galilei. 1955/56“ selbst zu Wort kommen. Das Publikum erlebt eine historische Entdeckung und einen unerwarteten Einblick in die Probenarbeit am Berliner Ensemble.

 

Fokus Augsburg

Die freie Augsburger Theaterszene ist mit zwei Brecht-Premieren beim Brechtfestival vertreten. Bluespots Productions bringen mit dem Live-Audiowalk „Flüchtlingsgespräche“ (Regie: Gianna Formicone) einen klassischen Brecht-Text in ein neues Format. Theter entdecken im City Club Brechts die selten gespielte „Judith von Shimoda“ neu. Das Gymnasium bei St. Stephan bringt die Brecht/Eisler-Kantate „Die Mutter“ in konzertanter Aufführung in den Kleinen Goldenen Saal. Die Preisträgerinnen und Preisträger des Kreativwettbewerbs des Augsburger Brechtkreises haben sich dieses Jahr von einer chinesischen Postkarte inspirieren lassen, die Brecht seinem Sohn Stefan aus dem Londoner Exil geschrieben hat. Die Werke werden in der Festivalzentrale ausgestellt. Dr. Michael Friedrichs zeichnet in einem Vortrag die Rettung von Brechts Tochter Barbara nach.

 

Brechtfestival Augsburg – #Worldwide Brecht 2022

18. bis 27. Februar 2022

 

Spielorte: brechtbühne, Staatliches Textil- und Industriemuseum, Kongress am Park, Liliom Kino, martini-Park, Provino, City Club Online: www.brechtfestival.de.

Künstlerische Leitung: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner

Vorverkaufsstart: 14. Januar 2022

Links: Webseite / Instagram / Twitter / Facebook

 

Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, den Stadtwerken Augsburg, dem Bezirk Schwaben, sowie weiterer Förderer und Sponsoren. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Klassik Radio, taz und Theater der Zeit.

 

SAVE THE DATE: Online-Pressekonferenz zur aktuellen Veranstaltungsplanung am 14. Januar 2022.
Anmeldung unter
brecht@augsburg.de

 

Anhang

Motiv 1: Brechtfestival 22_Fear by Kupalaucy

Motiv 2: Brechtfestival 22 Fatzer 2 by Chiten

Motiv 3: Brechtfestival 22_Motiv_4_3-v23

Bildnachweis Motiv 1: Kupalaucy

Bildnachweis Motiv 2: Chiten

Bildnachweis Motiv 3: Stadt Augsburg

Die beigefügten Bilder dürfen ausschließlich im Zusammenhang mit der aktuellen, redaktionellen Berichterstattung zum Thema dieser Pressemitteilung sowie unter Nennung des Urhebervermerks honorarfrei veröffentlicht werden.

 

Stella Plazibat

Pressesprecherin der Stadt Augsburg

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  • Internationale Ausrichtung mit „Worldwide Brecht“
  • Genreübergreifendes Programm mit Theater, Literatur, Musik, Kino und Filmpremieren
  • Festivalzentrale mit Ausstellung und Gastspielen im tim
  • Detaillierte Programmvorstellung im Januar 2022

 

Unter dem Motto „Worldwide Brecht“ erhält das Brechtfestival 2022 eine internationale Ausrichtung. Künstlerinnen und Künstler aus Europa, Nordamerika, Asien und Afrika werden ihre Sicht auf Brecht in Augsburg präsentieren. Aber auch das Staatstheater Augsburg, Bluespots Productions und theter werden als Vertreter der lokalen Szene mit Premieren im Programm vertreten sein.

 

Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Die vergangenen Monate waren stark vom Rückzug ins Private geprägt. Umso mehr freue ich mich, dass wir nun parallel zur Öffnung und Stärkung des lokalen Kulturbetriebs über das Brechtfestival 2022 wichtige Bezüge zwischen Augsburg und der globalen Kunst- und Kulturszene wiederherstellen können.“

Das genreübergreifende Brechtfestival bietet internationale Gastspiele, Kino, Filmpremieren, Lesungen und Musik. Erstmals wird eine Ausstellung zentraler Programmbestandteil sein. Zoe Beloff (USA) und Grischa Meyer (Berlin) präsentieren Perspektiven auf Brechts Exil in Amerika. Das Staatliche Textil- und Industriemuseum (tim) soll als multifunktionaler Spiel- und Ausstellungsort zur pulsierenden Festivalzentrale werden. Weitere Live-Veranstaltungen sind für die brechtbühne, den martini-Park und den Kongress am Park in Planung.

Das Festivalprogramm entwickelt sich entlang der jeweils geltenden Infektionsschutzmaßnahmen. Es wird eingehend im Rahmen der Pressekonferenz im Januar 2022 vorgestellt und ab diesem Zeitpunkt auf der Webseite veröffentlicht. Aktuelles und Hintergrundinformationen können die Festivalgäste über die Social-Media-Kanäle des Festivals erfahren.

 

Brechtfestival Augsburg
18.2. – 27.2.2022
 Orte: brechtbühne, Staatliches Textil- und Industriemuseum, Kongress am Park, Liliom Kino, martini-Park, Provino, City Club und online unter brechtfestival.de.
Künstlerische Leitung: Tom Kühnel und Jürgen Kuttner
Links: Webseite / Instagram / Twitter / Facebook

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Neustart für das Augsburger Brechtfestival

Der Kulturanthropologe und Dramaturg Julian Warner wird das Festival ab 2023 künstlerisch leiten

  • Überregionales Expertengremium spricht sich für Julian Warner als neuen künstlerischen Leiter für das Brechtfestival der nächsten drei Jahre aus
  • Das vorgeschlagene Konzept konnte durch genreübergreifende Expertise aus den Bereichen Kuration, Performance, Kunst, Musik und Wissenschaft überzeugen
  • Brechts Idee eines dialektischen Theaters für alle soll weiterentwickelt werden

Beim Brechtfestival Augsburg sind seit dieser Woche die Weichen für die künstlerische Leitung ab 2023 gestellt. Der Kulturanthropologe und Dramaturg Julian Warner wird die Jubiläumsausgabe zu Brechts 125. Geburtstag und die beiden darauffolgenden Festivalausgaben als Kurator gestalten. Dies ist das Ergebnis einer mehrstündigen Auswahlsitzung mit lokalen und nationalen Expertinnen und Experten vom Montag, den 20. September in Augsburg. Warners Konzept konnte die anwesenden Jurorinnen und Juroren vor allem durch seinen zukunftsorientierten Ansatz im Umgang mit Brechts genreübergreifendem Erbe gewinnen:

„Das Brechtfestival Augsburg soll der Ort werden, an dem Brechts Idee eines dialektischen Theaters weiterentwickelt wird. Keine Musealisierung auf der Guckkastenbühne, sondern brechtsche Experimente in der ganzen Stadt, Neuproduktionen, Gastspiele sowie eine Erweiterung der Brechtnacht um ein internationales Residency-Programm sollen die Säulen des Brechtfestivals ab 2023 bilden. Hybride internationale Symposien sollen die Anbindung des Festivals an den zeitgenössischen Brechtdiskurs verstetigen.“

Dazu will Warner nachhaltige Beziehungen zu Augsburger Communities aufbauen und diese in Kontakt zu internationalen Künstlerinnen und Künstlern bringen.

„Ich freue mich, dass wir mit Julian Warner einen vielseitig vernetzten und experimentierfreudigen Festivalmacher gewinnen, der eine pointierte Sicht auf die Potenziale und Bedürfnisse des Festivals mitbringt.“, erklärt Jürgen K. Enninger, Referent für Kultur, Sport und Welterbe der Stadt Augsburg. Er selbst zeigt sich als stimmberechtigtes Mitglied des Gremiums sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis des partizipativen Auswahlverfahrens: „Ich bin sicher, dass es Julian Warner mit dem Brechtbüro gelingen wird, ein Festival für Augsburg zu gestalten, das aus seiner lokalen Verankerung heraus mit vielfältigen Impulsen von außen eine hohe Strahlkraft für die Republik und die internationale Brechtgemeinschaft entfalten wird.“ Besonders begrüßenswert sei der Ansatz einer nachhaltigen Zusammenarbeit mit lokalen Communities, die den brechtschen Gedanken des selbstemanzipierten Lernens ästhetisch und praktisch erforschen, aber auch Verbindungen in transkulturelle Handlungsfelder herstellen.“

Die Bewerbung konnte sich in einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren unter ca. 20 Anwärterinnen und Anwärtern aus Deutschland und Übersee durchsetzen. Zum Auswahlgespräch nach Augsburg waren insgesamt fünf Kandidatinnen und Kandidaten eingeladen. Der Vertrag mit dem neuen Festivalleiter wird mit der Zustimmung des kommenden Kulturausschusses rechtsgültig.

 

Biographie Julian Warner

Julian Warner arbeitet als Kulturanthropologe transdisziplinär in den Bereichen Kuration, Musik, Performance-Kunst und Wissenschaft. Er ist künstlerischer Leiter des Festivals 2022 der KulturRegion Stuttgart und Co-Kurator für das internationale Theaterfestival SPIELART. Unter dem Alias Fehler Kuti veröffentlicht er anti-rassistischen Pop. Er war Performer diverser Essay-Performances mit Oliver Zahn sowie Dramaturg und Ethnograph von Anta Helena Reckes Schwarzkopie Mittelreich. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete er am Institut für Kulturanthropologie der Georg-August-Universität Göttingen und ist Ko-Herausgeber des Sammelbandes ALLIANZEN— Kritische Praxis an weißen Institutionen sowie Herausgeber des kürzlich erschienen Diskussionsbandes AFTER EUROPE – Beiträge zur dekolonialen Kritik (Verbrecher Verlag, 2021).

Pressebilder                  

Foto 1:                      Julian Warner by Gerald v Foris 4123.jpg
Foto 2:                      Julian Warner by Gerald v Foris 4123sw.jpg
Bildnachweis:        Copyright by Gerald v. Foris.

Die beigefügten Bilder dürfen ausschließlich im Zusammenhang mit der aktuellen, redaktionellen Berichterstattung zum Thema dieser Pressemitteilung sowie unter Nennung des Urhebervermerks honorarfrei veröffentlicht werden.

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Brechtfestival 2021 punktet als innovatives Onlineformat
Positive Resonanz auf #digitalbrecht

 

Augsburg, 11.3.2021: Das Augsburger Brechtfestival 2021 ist am 8. März zu Ende gegangen. Die Veranstalter ziehen eine positive Bilanz: In den Streams und in der Mediathek konnte das Publikum in den vergangenen Tagen und Nächten nicht nur viel Neues entdecken, sondern auch miteinander in Austausch kommen. Dem Gespür und der Risikobereitschaft aller beteiligten Künstler*innen ist es zu verdanken, dass die erste Online-Ausgabe als digitaler Genremix überzeugen konnte. Das Festival war wegen Corona auf ein reines Netzformat ausgewichen. Das vollständige Programm umfasste 23 eigens für das Festival konzipierte Premieren aus den Bereichen Literatur, Theater, Kurz- und Trickfilm, Figurentheater, Musikvideo und Konzert sowie weitere Filme und eine Hörspielreihe in Kooperation mit Bayern 2. Partizipative Elemente wie der Festival-Chat oder die virtuelle Airmeet-„Kantine“, die für Besucher*innen und Künstler*innen gleichermaßen geöffnet war, ermöglichten Austausch und trugen zur digitalen Festivalatmosphäre bei.

 

„Das Brechtfestival 2021 #digitalbrecht hat es geschafft, alle Erwartungen zu übertreffen. Es hat nicht nur den Sprung ins Digitale mit Bravour bewältigt, sondern auch dank der großartigen Organisation durch das Team des Brechtbüros sowie dem hohen Anspruch und dem breiten künstlerischen Netzwerk der Festivalleiter Jürgen Kuttner und Tom Kühnel ein digitales Festival als völlig neue künstlerische und kuratorische Ausdrucksform geschaffen. Damit haben sie bewiesen, dass Kultur Innovationstreiber für neue digitale Ausdrucksformen ist und Digitalisierung ohne kulturelle Haltung nur das Bekannte wiederholt. Das Brechtfestival 2021 begegnete damit im wahrsten Sinne des Wortes Neuem neu!“, freut sich Jürgen Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport der Stadt Augsburg.

Der Erfolg des neuen Online-Formats war keineswegs vorprogrammiert. Bis November 2020 liefen die Vorbereitungen für ein analoges Spektakel auf dem Gaswerksgelände. Als der Pandemieverlauf das immer unwahrscheinlicher werden ließ, legte das Festivalteam die fertigen Pläne beiseite und entschlossen sich, das Festival komplett ins Digitale zu verlagern.  „Für uns war dann die Frage, stecken wir das Geld in kostspielige Hygienekonzepte, für ein Festival, das wir am Ende doch absagen müssen, oder geben wir das Geld in die Kunst und versuchen mit Brecht ein weltweites Publikum zu erreichen? Wir haben uns am Ende für die Kunst entschieden“, erklärt Festivalleiter Jürgen Kuttner den Schritt.

 

Die geladenen Künstler*innen waren nun gefordert, ihre Konzepte neu zu denken und Filme zu produzieren. All dies unter enormem Zeitdruck und unter den Bedingungen des Lockdowns. Dass dies auf breiter Ebene gelungen ist, erfüllt das Festivalteam mit Dankbarkeit und großem Stolz. Besonders erfreulich ist die große Resonanz, die durch die Verlagerung des „heterogenen Panoptikums“ (SZ) ins Netz erreicht werden konnte. Das „Kollektivwesen namens Bert“ (F.A.Z.) überzeugte als „digitale Wundertüte“ (Augsburger Allgemeine) sogar die The New York Times („…a vaster spectrum of theater, music, multimedia art and literature in a single place than anything else I’ve seen in the last 12 months“) und ermöglichte weit über die Region hinaus auch Teilhabe und Austausch von Besucherinnen und Besuchern aus den USA und dem Allgäu, aus Paris und Leipzig, aus Wien, Erlangen oder Berlin.

 

Auch die Rechteinhaberinnen haben sich mit dem Brechtfestival auf neue Wege begeben. Das hohe künstlerische Niveau der eigens für das Festival produzierten Filmbeiträge und der Erfolg beim Publikum schaffen eine gute Grundlage, um nun gemeinsam weitere Präsentationsmöglichkeiten der Arbeiten auszuloten.

 

Pressekontakt

Tina Bühner

Tel.: +49 821 2440 7597

Mobil: +49 151 12 90 8000

E-Mail: presse@brechtfestival.de

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Pressetext und weiter Pressebilder unter: https://brechtfestival.de/presse/ sowie auf Anfrage

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  • Festivalprogramm am 7. und 8. März (Weltfrauentag) nochmals zwei volle Tage in der Mediathek verfügbar
  • Festivalpass (12 Euro) online kaufen lohnt sich bis zum Schluss
  • Meret Becker ist Neuzugang im Programm
  • New York Times berichtet über das Brechtfestival

 

Augsburg, 4.3.2021: Das Augsburger Brechtfestival widmet sich 2021 Persönlichkeiten und Künstlerinnen wie Ruth Berlau, Helene Weigel und Margarete Steffin, die mit Bertolt Brecht gearbeitet haben, sowie literarischen Frauenfiguren aus dem Kosmos des Autors. Da der Folgetag des eigentlichen Festivalendes zufällig der 8. März, also der Weltfrauentag, ist, verlängert die Stadt Augsburg als Veranstalterin spontan das Angebot um einen Tag. Somit bietet die Mediathek auf brechtfestival.de am 7.3 und auch am 8.3. nochmals Zugang zu allen kostenpflichtigen Produktionen des Festivals. Nur die Produktion „Medeamaterial“ wird ausschließlich über das Staatstheater angeboten. Wer bereits einen Festivalpass (12 Euro) hat, kann sich nochmals die persönlichen Highlights aus den über 50 Clips und Filmen sowie Hörspielen und einem Dokumentarfilm ansehen. Wer das Festival bis jetzt verpasst hat, kann auch jetzt noch eintauchen und sich das Programm in Ruhe ansehen. Die Beiträge haben meist eine Dauer von 5 bis 40 Minuten – dazu gehören Filme mit unterschiedlichster Ästhetik, Trickfilme, Puppentheater, Lesungen, Musik- und Poetry-Performances.

 

Das Festival findet in diesem Jahr erstmals digital statt – mit einer Mischung aus Streams vorbereiteter Filme, Live-Talks mit Beteiligten (aus dem Babylon Kino Berlin) und Online-After-Show-Treffen mit Gästen, Festivalmachern, Künstlerinnen und Künstlern in der „virtuellen Kantine des digitalen Festivals“, so Festivalleiter Jürgen Kuttner. Die Vorbereitungszeit war äußerst knapp – die Ergebnisse sind umso überraschender und ernten viel positive Resonanz und Anerkennung: „Die Kunst, die das Brechtfestival (…) vorschlägt, ist unbedingt ein Ausweg“, urteilt die Süddeutsche Zeitung über den Festivalstart. Stefan Keim sagt im Deutschlandfunk Kultur über einen kurzen Clip der Puppenspielerin Suse Wächter: „Allein für diese vier Minuten hat sich das Festival gelohnt“. Und Adam Goldmann berichtet in der New York Times „The robust program offers a vaster spectrum of theater, music, multimedia art and literature in a single place than anything else I’ve seen in the last 12 months.

By dint of creative planning and professionalism, the artistic team has found ways to excite, surprise and delight the festival’s remote audience.“

 

Relativ spontan kommt nun noch ein Beitrag von Meret Becker hinzu. Die Premiere von „Für die im Dunkeln – Brecht ist Jetzt“ ist geplant für Samstag, 6.3.2021. Was neben den kostenlosen Angeboten auf der Webseite das tagesaktuelle Programm und die Mediathek zu bieten haben, ist übersichtlich im PDF auf https://brechtfestival.de/programm/ zu sehen.

 

Info: Am 7. und 8. März sind nochmal alle Festival-Beiträge (außer die Produktion „Medeamaterial“ des Staatstheaters) ganztags in der Mediathek des Brechtfestivals unter https://brechtfestival.de/mediathek/ abrufbar. Den Einlass-Code bzw. Festivalpass, den man dafür braucht (falls man ihn nicht schon hat), kauft man ebenfalls online (12 Euro).

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Info Brechtfestival: Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb als Bertolt Brecht am 14.8.1956 in Ost-Berlin. Er gilt als der einflussreichste Dichter des 20. Jahrhunderts. Seine Theaterarbeit inspiriert bis heute weltweit. Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Hauptsponsor des Brechtfestivals sind die Stadtwerke Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Schwaben, Neustart Kultur, Dorint An der Kongresshalle Augsburg. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Bayern 2, Nachtkritik, taz und Theater der Zeit.

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„ROSA“ – Preisverleihung zum Schulwettbewerb des Brechtkreises im Rahmen des Brechtfestivals 2021

Augsburg, 23.2.2021: Das Gedicht „Erinnerung an die Marie A.“ war der Aufhänger für den diesjährigen Kreativwettbewerb, mit dem der Brechtkreis Augsburger unter dem Titel „Rosa“ Schülerinnen und Schüler einlud, sich mit dem berühmtesten Dichter der Stadt zu beschäftigen. Auch das Mädchen, das Brecht zu diesem Gedicht inspiriert hat, ist in Augsburg zur Schule gegangen. Das ist allerdings schon eine Weile her. Brecht und Rosa (= Maria Rosa Amann) lernten sich vermutlich 1916 in einer Eisdiele kennen. Ein Happy End gab es für die beiden nicht. Wohl aber für die Preisträgerinnen und Preisträger des Wettbewerbs, die beim kommenden Brechtfestival am 28.2. ausgezeichnet werden: Zwei Gedichte, zwei Erzählungen, ein Song, ein Hörspiel und ein Film werden bei der Preisverleihung ihre Online-Premiere feiern.

 

Vincent Kempter (Gymnasium bei St. Stephan, Klasse 6d) und Miriam Radlinger (A.B. von Stettensches Institut, Klasse 8a) haben die Jury mit ihren Gedichten überzeugt. Keren Lisowski (Maria-Theresia-Gymnasium, Klasse 6b) und Neele Walter (Maria-Theresia-Gymnasium, Q11) haben die Geschichte von Bert und Rosa erzählerisch beeindruckend weitergesponnen. Mit zwei ausgezeichneten Beiträgen ist die Klasse 6d des Gymnasiums bei St. Stephan vertreten: Die Jury zeigte sich begeistert von einem mutigen Lovesong (Sebastian Lebmeier, Albrecht Stiesch und Benjamin Wohlfarth) und einem einfühlsamen Hörspiel (Eva Gunkel, Irina Foanene und Magali Schlosser) mit Brecht und Rosa als Protagonist und Protagonistin. Jette Schwarzer, Johanna Müller, Charlotte Stiesch und Valentina Schäffer aus der Klasse 7d des Gymnasiums bei St. Stephan haben einen Minifilm produziert, in dem Rosa als ältere Dame auf die Begegnung mit Bert zurückblickt. Die Schülerinnen entwickelten dafür ein Drehbuch, spielten die Rollen von Bert und Rosa und übernahmen auch Kamera und Schnitt in Eigenregie. Die Preisverleihung würdigt die Gewinnerinnen und Gewinner mit Laudationes von Horst Thieme, Pia Haertinger, Miriam Zißler, Manuela Wagner und Wolfgang Leeb. Die Gewinnertexte werden von Schauspielern des Staatstheaters Augsburg präsentiert. Der preiswürdige Song, das Hörspiel und der Film werden ebenfalls online zu hören und zu sehen sein.

 

Termin: Sonntag, 28.2. 2021, 15 Uhr über www.brechtfestival.de

(Festivalpass)

 

Info Brechtfestival: Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb als Bertolt Brecht am 14.8.1956 in Ost-Berlin. Er gilt als der einflussreichste Dichter des 20. Jahrhunderts. Seine Theaterarbeit inspiriert bis heute weltweit. Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Hauptsponsor des Brechtfestivals sind die Stadtwerke Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Schwaben, Neustart Kultur, Dorint An der Kongresshalle Augsburg. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Bayern 2, Nachtkritik, taz und Theater der Zeit.

 

 

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Digitales Brechtfestival richtet vom 26.2.-7.3. Scheinwerfer auf Künstlerinnen und Mitarbeiterinnen im Umfeld Bertolt Brechts

 

  • #digitalbrecht: Brechtfestival Augsburg 2021 erstmals online (brechtfestival.de)
  • Festivalzeitraum: 26. Februar bis 7. März 2021
  • Digitaler Genre-Mix in rund 23 Netzpremieren und Live-Talks
  • Experimente zwischen Performance, Theater, Film und Musik für digitale Formate
  • Schwerpunkt: Ruth Berlau, Margarete Steffin, Elisabeth Hauptmann, Helene Weigel u. a. Persönlichkeiten sowie literarische Frauenfiguren
  • Künstlerische Leitung: Jürgen Kuttner und Tom Kühnel
  • Mit: Corinna Harfouch, Charly Hübner, Lina Beckmann, Winnie Böwe, Stefanie Reinsperger, Hanna Hilsdorf, Suse Wächter, Frank Wolff, Sophie Rois u.a.
  • Staatstheater Augsburg ist Kooperationspartner, Beitrag: Heiner Müllers „Medeamaterial“ als Video (Regie: Kuttner und Kühnel)
  • Literaturprogramm: Luise Meier, Paula Irmschler, Lea Streisand, Marion Brasch, Sabine Kebir und Annett Gröschner
  • Musik: Bernadette La Hengst und Banda Internationale, Charlotte Brandi, Dakh Daughters u. a.
  • Poetry: Tanasgol Sabbagh, Pauline Füg, Florian Stein und Henrik Szanto
  • Projekte mit der Otto Falckenberg Schule München
  • Digitaler Festivalpass (12 Euro) ab Mitte Februar auf brechtfestival.de erhältlich
  • Online-Pressekonferenz am 12. Februar um 11 Uhr

 

Augsburg, 4. Februar 2021: Das Augsburger Brechtfestival feiert Premiere im Netz: Vom 26. Februar bis 7. März präsentiert es einen digitalen Genre-Mix aus Performance, Lyrik, Musik, Film, Literatur, Hörspiel und Kino. Die rund 23 eigens für das Festival erarbeiteten Produktionen sind alle aus den Bedingungen dieser besonderen Zeit heraus entstanden. Wie denkt man innerhalb kürzester Zeit ein Festivalprogramm neu, das einmal für die Bühne geplant war? Und zwar ohne „nur“ Theateraufführungen abzufilmen? Vor dieser Aufgabe standen das Brechtfestivalteam und seine Künstlerinnen und Künstlern. Das Brechtfestival 2021 stellte sich der Herausforderung und experimentiert mit den Sprachen von Performance, Theater, Film und Musik in digitalen Formaten und mit eigenen Zugängen. „Wir haben die Künstler gefragt, ob sie sich ihren Beitrag auch als Videoprojekt mit einer eigenen Ästhetik vorstellen können“, sagt Jürgen Kuttner, der mit Tom Kühnel die künstlerische Leitung innehat. „Obwohl sich alle auf das Wilde, Chaotische, Spektakelhafte des vergangenen Festivals gefreut hatten, waren sie einverstanden. Wir sind sehr gespannt, wie sie vorgeschlagenen Texte und Themen verarbeiten.“ In Augsburg, München und Berlin, in einem winzigen Ort in Brandenburg und in der ukrainischen Hauptstadt Kiew entstehen die künstlerischen Beiträge für das Augsburger Brechtfestival 2021. Augsburgs Kulturreferent Jürgen Enninger geht davon aus, dass diese so vielseitig werden, wie diejenigen, die sie erschaffen: „Wir freuen uns auf eine enorme Programmvielfalt und ein breites Interesse am Brechtfestival im gesamten deutschsprachigen Raum. Ein spannendes, neues digitales Spektakel erwartet uns“, so Enninger.

 

„… und man sieht die im Lichte“: Scheinwerfer auf Hauptmann, Weigel, Steffin, Berlau

Noch etwas ist 2021 neu. Denn diesmal ist nicht der Namensgeber des Festivals der Star, sondern die, die ihm zu seinem Ruhm verholfen haben. Frauen, die mit Brecht im Kollektiv gearbeitet haben, namentlich Helene Weigel, Elisabeth Hauptmann, Margarete

Steffin und Ruth Berlau sowie weitere Persönlichkeiten, Künstlerinnen und Frauenfiguren, die in Beziehung zu Brecht und seinem Werk stehen: Etwa Carola Neher, Marieluise Fleißer, Simone Weil und Inge Müller.

Von Brechts „Die Mutter“ und Margarte Steffins „Ich bin ein Dreck“ über Inge Müllers „Weiberbrigade“ zu Luise Meiers „MRX_Maschine“ ist das Brechtfestival 2021 eine Einladung, kreuz und quer durch den vieldimensionalen Raum der Künste, Biografien und Texte, der Literaturgeschichte und der Geschichtsschreibung zu surfen – buchstäblich. Vom Medea-Mythos bis hin zu Werken und Lesarten heutiger Künstlerinnen und Künstler gilt es, die vielen Facetten von Licht und Schatten rund um Bertolt Brecht mit Neugier zu entdecken.

 

#digitalbrecht: Überblick zum Festivalprogramm

„Heiner Müller hat die Schuhgröße, die Fußspuren Brechts auszufüllen und trotzdem eigene Wege zu gehen“, so die Festivalleiter Jürgen Kuttner und Tom Kühnel, die diesmal als Gäste des Kooperationspartners Staatstheater Augsburgmit einer Arbeit zum großen deutschsprachigen Theaterautor in Brechts Nachfolge im Programm vertreten sind. Aus Müllers postdramatischer Textcollage „Verkommenes Ufer Medeamaterial Landschaft mit Argonauten“ wird in der Augsburger Digitalfassung „Medeamaterial“, ein assoziatives, musikalisches und zitatreiches Video, in dessen Zentrum eine der berühmtesten Frauenfiguren der Literaturgeschichte steht.

Die Bolschewistische Kurkapelle Schwarz-Rot hat sich im Lockdown wie von Geisterhand auf Augsburgs Häuserwände gebeamt. Was in der Entstehung schwer zu erklären ist, kommt im Ergebnis als umso lebendigere, einleuchtende Kampfansage an von Viren leergefegte Straßen daher. Im „Streifzug durch die Nacht“ lässt das Brechtfestival die Kurkapelle in einer Art ritueller Geisteraustreibung über die Häuserfassaden im nächtlichen Augsburg tanzen, orchestriert von Wiegenliedern von Brecht und Hölderlin, von Hanns Eisler und Kurt Weill, und sendet ein lautes Signal auf die Bildschirme da draußen: Wir kommen zurück! Regie und Kamera führte der Videokünstler Bert Zander.

Auf der Bühne ihres geschlossenen Theaters in Brandenburg erweckt Corinna Harfouch mit Brechts „Die Mutter“ und Simone Weils „Tagebuch einer Fabrikarbeiterin“ eine reale und eine fiktive Revolutionärin zum Leben. „Wir freuen uns, dass wir dieses sehr interessante Projekt machen dürfen und sind gespannt auf das Ergebnis“, so Harfouch, die für das Brechtfestival mit ihrem Sohn, dem Schauspieler und Musiker Johannes Gwisdek (u. a. Teil der Band „Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi“) und der Regisseurin Hannah Dörr zusammenarbeitet.

„Happy End“ – ein Songspiel von Elisabeth Hauptmann, Kurt Weill und Bertolt Brecht – ist die Geschichte des Heilsarmee-Mädchens Lilian Holiday im Gangstermilieu Chicagos. Für das Online-Format des Brechtfestivals performen Winnie Böwe (Gesang) und Felix Kroll (Akkordeon) das Stück als kompakte Show für Eilige: Die Storyline von Dorothy Lane aka Elisabeth Hauptmann wird im Zeitraffer nacherzählt, dafür gibt es alle Songs erstmals nur mit Akkordeonbegleitung.

Einfache Sprache ist eine Alternative zur Standardsprache, die Menschen mit eingeschränkter Lesefähigkeit mehr Teilhabe ermöglichen kann. Aber geht das auch mit Literatur? Es geht! Auf Anregung der Festivalleitung wurden erstmals Brecht-Texte vom darauf spezialisierten Passanten Verlag in Einfache Sprache übersetzt. Für das Festival liest Sophie Roisdaraus „Die unwürdige Greisin“, die Zeichnerin Katia Fouquet verwandelt dies in einen Trickfilm.

Auch Irina Rastorgueva und Thomas Martin arbeiten trickfilmisch. Sie stellen einen Ausschnitt aus ihrem Projekt „Haben Sie von Carola gehört?“ vor, in dem sie die Biographie der von Brecht bewunderten Schauspielerin Carola Neher animieren.

Man kennt sie vom Wiener Burgtheater, als Buhlschaft in Salzburg und vom Berliner Ensemble. Demnächst ist sie nicht nur im Dortmunder Tatort, sondern auch in der ersten Digitalausgabe des Brechtfestivals zu erleben: Die Schauspielerin Stefanie Reinsperger befasst sich unter dem Titel „Ich bin ein Dreck – Ein Film über Brecht oder das Leben oder die Liebe“ intensiv mit Texten von Bertolt Brecht, Margarete Steffin, Inge Müller und Helene Weigel. Regie führt Akin Isletme.

Die Lyrikerin Inge Müller ist der Mittelpunkt des Festivalbeitrags von Musikerin L-Twills. Das literarische Licht der außergewöhnlichen Dichterin steht nach wie vor im Schatten des Erfolgs ihres dritten Ehemanns, Heiner Müller. Zehn Jahre lang arbeiteten Inge und Heiner gemeinsam an Hörspielen und Theaterstücken, in denen sie den Aufbau des realen Sozialismus kritisch hinterfragten. Beide wurden 1959 mit dem Heinrich-Mann-Preis geehrt. Sieben Jahre später beendete Inge Müller ihr Leben. „Der Boden, auf dem sie ging, war zu dünn“, schrieb Christa Wolf über sie. Mit „Rhythm Imprint 04: Inge, raise us from the dead!“ kommt sie inmitten einer hybriden Klangarchitektur und umgeben von brüchigen Rhythmen erneut zu Wort.

Auch im Hörspiel-Programm des Festivals gibt es Texte von Inge Müller, Heiner Müller sowie Brecht zu hören. Der Bayerische Rundfunk sendet zudem auf Bayern 2 anlässlich des Brechtfestivals Archivaufnahmen und Neubearbeitungen von Brechttexten.

Yoko Ono, Brecht und Gott sind drei von vielen „Helden des 20. Jahrhunderts“ und Protagonisten in Suse WächtersPuppen-Ensemble, die für das Brechtfestival die besten Songs des Brecht-Universums aufleben lassen. Und zwar an unterschiedlichsten Orten in Berlin: zum Beispiel im Fußballstadion des FC Union Berlin, in der Getsemanekirche und im Kino Babylon. Eine dokumentarisch-poetische Reise durch die Hauptstadt, voller Musik, spielerischer Verfremdung und anarchischer Umdeutung.

Das Team von Bluespots Productions aus Augsburg taucht mit Brechts Gedichten im Kurzfilm „Heldin Nr. 0“ ab in die Welt der scheinbar stummen Antiheldinnen und gibt ihnen die Stimme, ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen. Das Theter Ensemble porträtiert in der Szenencollage „Ruth – eine Revolutionärin an der Theaterfront“ die

Künstlerin und Revolutionärin Ruth Berlau, mit all ihren Stärken und ihrer Schwäche für Bertolt Brecht.

Ben Hartmann und Johannes Aue, Schauspieler und Sänger der Rockband „Milliarden“, spüren in ihren Songs Widersprüchlichkeit und Sehnsüchten nach. Themen wie Lust, als natürlichste Sprache der Welt, Tod und Utopie ziehen sich auch durch ihre Diskographie. So landeten Hartmann und Aue mit ihrem Festivalbeitrag nicht zufällig bei Brechts pornographischen Sonetten – erotische Miniaturen, die er aus Langeweile und Lust während seiner sommerlichen Reisen von Berlin ins heimatliche Augsburg geschrieben hat.

Hanna Hilsdorf und die Band Goshawk loten mit „Scum“ per Musikvideo die Dimensionen der (Selbst-)Unterwerfung aus. Dabei spannen sie den Bogen von Brechts Mitarbeiterin Margarethe Steffin zu Valerie Solanas Guerilla-Feminismus.

Gemeinsam haben Bertolt Brecht und Helene Weigel Theatergeschichte geschrieben: Zwischen 1923 und 1956 waren sie füreinander Liebende, Eltern, Komplizen, Vertraute, Freunde, Ehepartner, Geschäftspartner und künstlerischer Widerpart. Ihr Briefwechsel aus dieser Zeit gibt intime Einblicke in eine besondere Paardynamik. In „ich lerne: gläser + tassen spülen“ spürt das Künstler-Ehepaar Charly Hübner und Lina Beckmann dem Erfolgsgeheimnis dieser Dynamik nach.

Frank Wolff ist als Cellist eine lebende Legende. Einer, der sich gut über Bertolt Brecht ärgern kann, aber auch immer wieder freundliche Töne für den Dichter findet. In „Tanz den Brecht“ fordert er ihn mit seinem Instrument heraus.

Die Regisseurin Caroline Kapp und die Dramaturgin Manon Haase (Absolventinnen der Otto Falckenberg Schule München) spinnen in ihrem epischen Autorinnenschaftskrimi „Broken Brecht“ den Mythos „der Frauen“ weiter, die Brecht zu Kultstatus verhalfen. Auch die zweite Kooperation mit der Otto Falckenberg Schule, „tanikō (cold love). Eine nō-Phantasie von Aloysia Boyd“ spielt mit Hypothesen. Hier treten in der Regie von Lennart Boyd SchürmannMarieluise Fleißers und Bertolt Brechts Schreiben in Dialog. 

 

Musik, Poetry und Literatur

Für das Musikprogramm des Brechtnacht-Kurators Girisha Fernando schicken die Dakh Daughters ein Konzert-Video aus Kiew. 2017 war das Septett zum ersten Mal beim Brechtfestival in Augsburg zu sehen. Für die Online-Edition 2021 nehmen die Dakh Daughters das Publikum mit in ihr Dakh Theater, zu einer verheißungsvollen Verabredung mit Bertolt Brecht, Feminismus und politischem Songwriting. 

Charlotte BrandiBalbina und Banda Internationale feat. Bernadette La Hengst feiern Brecht mit Live-Musik in Augsburg – auch wenn sie dabei auf Live-Publikum verzichten müssen. Das Festival streamt Aufzeichnungen ihrer speziell entwickelten Programme vom Februar im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim). Für einen gemeinsamen Auftritt bei der Brechtnacht 2020 setzten sich Sängerin Bernadette La Hengst und Band auf Einladung des Festivals erstmals mit Brecht auseinander. Diese Begegnung führte inzwischen zur Produktion eines Albums („Banda, Bernadette & Brecht“/ Trikont), 2021 setzten sie für die digitale Ausgabe des Festivals diese Begegnung fort.

„Snapped“ ist ein Projekt von jungen Musikerinnen aus Augsburg und München, die eigens für das Brechtfestival zusammengefunden haben: Luisa Stapf, Malaika Lermer, Lotte Etschberger, Mona Sonntag, Julia Hornung und Bettina Maier performen in einem Video im Zusammenspiel mit Illustrationen von Marius Schölch eine Version des Songs „Snap“ von der norwegischen Komponistin und Saxophonistin Hanna Paulsberg.

„In wenigen Tagen wurde die Frau zum Mann, wie der Mann im Laufe der Jahrtausende zum Manne wurde.” (Bertolt Brecht). Inspiriert von diesem Zitat aus „Der Arbeitsplatz oder im Schweisse deines Angesichts sollst du kein Brot essen“ entwickeln die Slam-Poetinnen und -Poeten Tanasgol SabbaghPauline FügFlorian Stein und Henrik Szanto Texte, in denen sie Rollenbilder von Frauen in der heutigen Gesellschaft reflektieren und in der musikalischen Interaktion mit Steffi SachsenmeierTom Jahn und Girisha Fernando vortragen.

Zeitgenössische Literatur ist mit Lesungen von Luise Meier, Paula Irmschler, Lea Streisand, Marion Brasch, Sabine Kebirund Annett Gröschner vertreten.

 

Kino: „Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit“

Erschreckend hellsichtig und dabei absurderweise selbst vom Lockdown zum Schweigen gebracht handelt der Film „Regeln am Band bei hoher Geschwindigkeit“ von Mechanismen, die kurz nach Erscheinen des Films die ganze Welt schmerzhaft zu spüren bekommt. Er setzt die Realität eines Schweineschlachtbetrieb mit zeitgleich stattfindenden Schultheaterproben zu Brechts Stück „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ von Bertolt Brecht in Beziehung. Verwoben mit den Gedankengängen der Jugendlichen und ihrer Auseinandersetzung mit dem Text in den Proben erzählt der Film in unterschiedlichen Fragmenten über Bedingungen und Facetten von Leiharbeit und

Arbeitsmigration in Deutschland. Der Dokumentarfilm von Yulia Lokshina wurde mit dem Max Ophüls Preis: Bester Dokumentarfilm 2020 und dem Megaherz Student Award beim DOK.fest München 2020 ausgezeichnet und für den Preis der deutschen Filmkritik nominiert.

 

Brechtfestival 2021 – #digitalbrecht: so funktioniert‘s

Die erste Online-Edition des Brechtfestivals präsentiert sich im Netz als Mischung aus Brecht-TV und Brecht-Mediathek. Auf www.brechtfestival.de sind vom 26. Februar bis 5. März jeden Abend bis zu vier Premieren zu erleben. Live-Gespräche mit den Künstlerinnen und Künstlern geben Einblicke in das Making-of der Produktionen. Via Chat können die User selbst Teil des Live-Streams werden oder sich nach dem Programm im virtuellen Foyer treffen. Wer sich die tagesaktuellen Festivalbeiträge lieber in freier Reihenfolge ansehen will, hat dazu nach der Erstausstrahlung am jeweiligen Abend bis Mitternacht Gelegenheit. Alle Premieren im Live-Stream werden einmal im Festival wiederholt. Am zweiten Festivalwochenende stehen alle Produktionen unkommentiert in der Mediathek. Dann schlägt die Stunde all derjenigen, die bereits Gesehenes noch einmal sehen wollen, oder sich ihren persönlichen Brechtfestival-Marathon gestalten wollen.

Neben der Mediathek bietet das frei zugängliche Brechtfestival-Arbeitsjournal eine reichhaltige Fülle an Themen rund um Bertolt Brecht, das Festival und seine Künstlerinnen und Künstler. Dazu gibt es kostenlose Audio-Streams mit Hörspielen.

 

Virtueller Festivalpass: ein Code für alle Veranstaltungen

Um das Festival mitzuerleben, werden drei Dinge benötigt: ein Computer (wahlweise ein Smartphone, Tablet oder ein anderes streamingfähiges Gerät), eine stabile Internetverbindung und ein virtueller Festivalpass (12 Euro). Der Pass besteht aus einem personalisierten Code, der, einmal gelöst, Zugang zu allen Live-Streams und zur Mediathek bietet. Erhältlich ist er ab Mitte Februar online auf www.brechtfestival.de.

 

Der Festival-Zeitplan steht ab 25.2.2021 auf www.brechtfestival.de bereit.

 

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Tina Bühner

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Im Anhang: Bild-Auswahl / Bildunterschriften und ©:

Bild 1 / Key Visual: #digitalbrecht: 2021 findet das Brechtfestival erstmals im Netz statt. Über www.brechtfestival.de kann man vom 26.2 bis 7.2. Brecht und sein kreatives Umfeld durch die Augen von Charly Hübner, Lina Beckmann, Winnie Böwe, Stefanie Reinsperger, Hanna Hilsdorf, Suse Wächter, Frank Wolff, Ben Hartmann u. a. erleben: weltweit und am heimischen Rechner, Tablett oder Smartphone.

Bildnachweis: © Brechtfestival Augsburg

Bild 2: / Staatstheater / Medeamaterial: Die Augsburger Digitalfassung von „Medeamaterial“ (Heiner Müller, Regie Jürgen Kuttner und Tom Kühnel) ist ein assoziatives, musikalisches und zitatreiches Video, in dessen Zentrum eine der berühmtesten Frauenfiguren der Literaturgeschichte steht.

Bildnachweis: © Jan-Pieter Fuhr

Die beigefügten Bilder (und alle weiteren Pressebilder) dürfen ausschließlich im Zusammenhang mit der aktuellen, redaktionellen Berichterstattung zum Thema dieser Pressemitteilung sowie unter Nennung des Urhebervermerks honorarfrei veröffentlicht werden.

 

Mehr Pressebilder zum Download unter: https://brechtfestival.de/presse/

Außerdem im Anhang: Screenshot Innenseite Zeitungsbeilage

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Info Brechtfestival: Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb als Bertolt Brecht am 14.8.1956 in Ost-Berlin. Er gilt als der einflussreichste Dichter des 20. Jahrhunderts. Seine Theaterarbeit inspiriert bis heute weltweit. Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Hauptsponsor des Brechtfestivals sind die Stadtwerke Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Schwaben, Neustart Kultur, Dorint An der Kongresshalle Augsburg. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Bayern 2, Nachtkritik, taz und Theater der Zeit.

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Augsburg, 15.12.20: Augsburg feiert seit 2010 jedes Jahr den hier geborenen Dichter Bertolt Brecht mit unterschiedlichsten Genres und Formaten. 2021 findet das Brechtfestival erstmals im Netz statt. Auf dem Smartphone, dem Tablet und am heimischen Rechner bietet es zwischen dem 26. Februar und dem 7. März rund 20 Netzpremieren und Kunst-on-Demand.

Vom Kurzfilm bis zum Live-Talk, von der Handy-Cam zum Trickfilm: In den Brechtfestival Streams erlebt das Publikum Brecht, sein Kollektiv, seine Texte und seine Themen durch die Augen von Paula Beer, Corinna Harfouch, Charly Hübner, Lina Beckmann, Winnie Böwe, Stefanie Reinsperger, Hanna Hilsdorf, Suse Wächter, Frank Wolff, Ben Hartmann u.a. Sie zeigen Blicke auf „ihren“ Brecht und das, was er ihnen bedeutet. Zeitgenössische Künstler*innen erfüllen diese erste Online-Ausgabe mit ganz persönlichen Zugängen zu Bertolt Brecht, Helene Weigel, Elisabeth Hauptmann, Margarete Steffin und Ruth Berlau. Sie unterstreichen damit die Aktualität von Brecht und den Mitarbeiter*innen in seinem Kollektiv.

„Als klar war, dass wir unser Spektakel-Format dieses Mal nicht weiterführen können, haben wir nach Möglichkeiten gesucht, wie wir den Hit-and-run-Gedanken auf die aktuelle Situation anwenden können. Also die Idee kleiner, wendiger, selbständig arbeitender Trüppchen. Es ist uns gelungen, viele Künstlerinnen und Künstler, die wir zuvor angefragt hatten, auf eine netzbasierte Präsentationsform umzuorientieren. Uns war aber wichtig, nicht ausschließlich Bühnenpräsentationen abzufilmen, sondern möglichst eigene künstlerische Beiträge zu schaffen. Wir sind gespannt, was sich die Beteiligten einfallen lassen“, so Festivalleiter Jürgen Kuttner zum Wechsel ins Digitale. Der Berliner Regisseur, Radiomoderator und Kulturwissenschaftler und sein Kollege, der Regisseur Tom Kühnel, haben wie in der letzten Festivalausgabe die künstlerische Leitung inne.

Die Regieklasse der Otto Falckenberg Schule München und lokale Ensembles wie Theter und Bluespots Productions beteiligen sich mit eigens für das Brechtfestival entwickelten Projekten an der Online-Edition. Am Eröffnungsabend zeigt das Staatstheater Augsburg die Premiere von Heiner Müllers „Medeamaterial“ in der Regie der beiden Festivalleiter im Live-Stream.

 

Hörspiel, Musik, Poetry und Film – Beiträge von Augsburg über Dresden bis Kiew

Der Bayerische Rundfunk sendet anlässlich des Brechtfestivals ein besonderes Hörspielprogramm mit Archivaufnahmen und Neubearbeitungen von Brechttexten.

Der Regisseur und freie Videogestalter Bert Zander entwickelt gemeinsam mit der Berliner Brass-Band „Bolschewistische Kurkapelle Schwarz Rot“ fünf miteinander verbundene Musikvideos, in denen das Augsburger Stadtbild eine tragende Rolle spielen wird. Die Gewinner*innen des Brecht-Wettbewerbs an Augsburger Schulen werden online prämiert.

Auch die „Brechtnacht“, die traditionell Brecht mit zeitgenössischer Popkultur zusammenbringt, wird 2021 etwas anders ablaufen – Sie will das häusliche Wohnzimmer, Bad und Wohnküche zur Tanzfläche machen. Zum Beispiel mit dem ukrainische Frauen-Septett „Dakh Daughters“, das einen eigens produzierten Beitrag aus dem Dakh Theater in Kiew schickt. Oder mit der international besetzte Brass- und Weltmusik-Band „Banda Internationale“ aus Dresden. Für einen gemeinsamen Auftritt bei der Brechtnacht 2020 mit Sängerin Bernadette La Hengst setzten sich die Künstler*innen auf Einladung des Festivals erstmals mit Brecht auseinander. Diese Begegnung führte inzwischen zur Produktion eines Albums („Banda, Bernadette & Brecht“/ Trikont), aus dem sie für die Online-Ausgabe 2021 einige Songs direkt aus dem Augsburger Textilmuseum TIM präsentieren. Auch die Singer-Songwriterin Charlotte Brandi nimmt eine exklusive Session in den Augsburger „Brechtstudios“ auf, die Poetry-Slammer*innen Tanasgol Sabbagh und Florian Stein performen im TIM u. a. zu den Themen Brecht und Feminismus.

 

Arbeitsjournal: Hintergründe und Seitenblicke – kurios, klug, sinnlich

Ein Programmbeitrag des Brechtfestivals läuft bereits seit September 2020: Das „Brechtfestival Arbeitsjournal“ auf www.brechtfestival.de und per Telegram-Kanal. In Anlehnung an Bertolt Brechts originales Arbeitsjournal (1938–1955) präsentiert es per „Überraschungsdramaturgie“ (Jürgen Kuttner) täglich Texte, Tondokumente und Videos von, zu oder über Brecht und sein künstlerisches Umfeld im Wechsel mit Blicken hinter die Kulissen der Festival-Entstehung sowie Anekdoten von Brecht-Kenner*innen und kleine Vorschauen auf das Festivalprogramm. Vorschläge für Fragen, die per Weblog-Video-Eintrag im Arbeitsjournal beantwortet werden sollen, können an kuttner@brechtfestival.de gerichtet werden.

 

#digitalbrecht – Brechtfestival 2021 via www.brechtfestival.de

Das Programm des Brechtfestivals 2021 wird vom 26.2. bis zum 7.3. über die Festival-Webseite www.brechtfestival.de präsentiert. Neben kostenlosen Angeboten soll es auch einen Festivalpass für weitere Brechtfestival-Angebote geben.

„Die Umstellung auf ein digitales Festival in 2021 bietet die Chance einer noch stärkeren überregionalen Bekanntheit“, sagt Kulturreferent Jürgen Enninger. „Mit dem Festivalpass stellen wir die besondere Wertigkeit heraus, die Kultur im Allgemeinen und die einzelnen Beiträge im Besonderen haben. Gleichzeitig soll niemand ausgeschlossen sein. Ein Brechtfestival ist aktuell wichtiger denn je. Die Pandemie zeigt, welche Tragweite Ungleichheiten bekommen, wenn Krisen gemeistert werden müssen. Diskriminierung, die ungerechte Verteilung von Macht, Geld und Chancen: Dies alles wird durch Brecht deutlich thematisiert und schafft so für uns eine berührende Aktualität, die zum Handeln mahnt“, so Enninger.

Nähere Infos zum Programm und dem Festivalpass gibt es im Lauf der nächsten Wochen auf der Festivalwebseite, im Arbeitsjournal sowie als Presseinformation.

Presseunterlagen unter: https://brechtfestival.de/presse/ sowie auf Anfrage

Allgemeine Festivalinfos: https://brechtfestival.de/info/

Interviewanfragen bitte an presse@brechtfestival.de

 

Pressekontakt

Tina Bühner
Tel.: +49 821 2440 7597
Mobil: +49 151 12 90 8000
E-Mail: presse@brechtfestival.de
www.brechtfestival.de

 

Brechtfestival-Kanäle:

Webseite: www.brechtfestival.de
Instagram: https://www.instagram.com/brechtfestival/
Twitter: https://twitter.com/BrechtfestivalA
Facebook: https://www.facebook.com/brechtfestival/
Telegram: https://t.me/brechtfestivalaugsburg

 

Jürgen Kuttner und Tom Kühnel, künstlerische Leitung beim Brechtfestival 2020 und 2021, Auszüge aus den Biografien:

Jürgen Kuttner, 1958 in Ost-Berlin geboren, ist ein deutscher Radiomoderator, Kulturwissenschaftler, Theaterregisseur und freier Kunstschaffender. 1987 promovierte er an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin zum Dr. phil. Bis zur Wende war er beim „Verband Bildender Künstler“ der DDR beschäftigt. Kuttner ist Mitbegründer der Ost-Taz („taz – die tageszeitung“) und des Blasorchesters „Bolschewistische Kurkapelle“. Als langjähriger Moderator des Senders Fritz beim Rundfunk Berlin-Brandenburg „quatschte er sich zur Radiolegende“ (rbb). Kultstatus haben auch die „Videoschnipselvorträge“, die er seit Jahrzehnten zu unterschiedlichsten Themen bundesweit und international hält. Seit 1999 wirkt Kuttner an verschiedenen Theaterprojekten als Regisseur, Autor und Darsteller mit. Viele seiner Regieprojekte finden in enger Zusammenarbeit mit dem Regisseur Tom Kühnel statt.

Tom Kühnel, geboren am 4. April 1971 in Cottbus, ist ein deutscher Theaterregisseur. Ab 1992 absolvierte er ein vierjähriges Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin. Für die Inszenierung „Weihnachten bei Iwanows“ von Alexander Iwanowitsch Wwedenski am Berliner Maxim Gorki Theater erhielt er 1994 den „Friedrich-Luft-Preis“. Für Bertolt Brechts „Die Maßnahme“ 1995 den Max-Reinhardt-Preis (beides mit Robert Schuster). 1999 Künstlerische Leitung des Frankfurter Theaters am Turm (TAT), seit 2000 Inszenierungen an der Berliner Schaubühne, am Theater Basel, am Deutschen Theater Berlin, an der Volksbühne Berlin, am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Graz, am Schauspiel Köln, am Residenztheater München, am Theater Freiburg und am Theater Neumarkt in Zürich u.a. Seit der Spielzeit 2009/10 Hausregisseur am Schauspiel Hannover.

 

Info Brechtfestival: Eugen Berthold Friedrich Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb als Bertolt Brecht am 14.8.1956 in Ost-Berlin. Er gilt als der einflussreichste Dichter des 20. Jahrhunderts. Seine Theaterarbeit inspiriert bis heute weltweit. Das Brechtfestival Augsburg wird veranstaltet vom Brechtbüro im Kulturamt der Stadt Augsburg in Kooperation mit dem Staatstheater Augsburg. Partner des Brechtfestivals ist die Stadtsparkasse Augsburg. Hauptsponsor des Brechtfestivals sind die Stadtwerke Augsburg. Mit freundlicher Unterstützung des Bezirks Schwaben, Neustart Kultur, Dorint An der Kongresshalle Augsburg. Medienpartner sind die Augsburger Allgemeine Zeitung, Bayern 2, Nachtkritik, taz und Theater der Zeit.

Pressemappe zum Download als PDF (Stand: 15.02.2022)

Press kit for download as PDF

Überblick auf einen Klick! zum Download - Stand: 14.02.2022

Kurzinfo Festivalprogramm

one-click overview: program in english (download)

Brechtfestival 2022

In Concert,
19.2.2022, 19.30 Uhr

Gaye Su Akyol (Istanbul/Türkei) © Aytekin Yalçın

Kid be Kid (Berlin) © Kid be Kid

Masha Qrella (Berlin) © Diana Naecke

Ausstellung: „Parade of the Old New“
20.2. – 27.2.2022

Parade 34-36 © Zoe Beloff

Filmeabend Zoe Beloff
21.2.2022, 20.00 Uhr

“A Model Family in a Model Home” (2015) © Zoe Beloff

„Exile“ (2018) © Zoe Beloff

„Two Marxists in Hollywood“ (2015) © Zoe Beloff

Ausstellung: „Bertolt Brechts PAPIERKRIEG. Exil in Amerika (1941-1947)“
20.2. – 27.2.2022

Zeichnung 1 © Gerhard Oschatz

Zeichnung 2 © Gerhard Oschatz

Grischa Meyer © Ulrich Wüst

Holger Teschke © Holger Herschel

„Ja, ich folge diesem kleinen Alten bisweilen“
20.2.2022, 12.00 Uhr

Corinna Harfouch © Brechtfestival 2021

„Exilio – In der Fremde“
19.2.2022, 19.30 Uhr und 22.2.2022, 20.00 Uhr

Nora Buschmann & Alex Brendemühl © Lalo García

„Furcht/ Fear“ nach Bertolt Brecht
23.2.2022, 20.00 Uhr

Kupalaucy © Kupalaucy

„Flüchtlingsgespräche“ nach Bertolt Brecht
24.2. und 28.2.2022, 18.00 Uhr

Flüchtlingsgespräche Proben © Miriam Artmann

Brechtfestival Best of – Poetry Slam
24.2.2022, 20.00 Uhr

Aidin Halimi © Aidin Halimi

OMAi © Artist

Samuel Kramer © Anton Sahler

Mona Harry © Daniel Dittus

Meral Ziegler © Sulaiman Masomi

Johannes Elster © Marvin-Ruppert

Mackefisch © Max Saufler

„Die Mutter“
25.2.2022, 17.00 und 20.00 Uhr

Gitte Hænning © Frank Wartenberg

Julia Pfänder © Jakob Schad

Michael Etzel © Michael Haggenmueller

Worldwide Brecht Film und Diskurs
25.2.2022, 18.00 Uhr

Stills "Fuck Brecht

Stills "Fuck Brecht"

Stills "Fuck Brecht"

Stills "V.A.B.E.L"

Stills "V.A.B.E.L"

Worldwide Brecht Film und Diskurs
26.2.2022, 19.00 Uhr

"A Migrant Walk", Soumyabrata Choudhury © Dharm Prakash.

"The Desert a City" © Ron Shalev

Stills "The Desert a City"

Stills "The Desert a City"

Stills "The Desert a City"

Stills "The Desert a City"

Worldwide Brecht Film und Diskurs
27.2.2022, 18.30 Uhr

Truman State University (Kirksville, Missouri): „Learning play“ (Arbeitstitel) © Kirksville

„Mère Courage / Mutter Courage und ihre Kinder nach Bertolt Brecht“
26.2. und 27.2.2022, 20.00 Uhr

Ramses Alfa © Ramses Alfa

„Brecht probt Galilei 1955/56“
27.2.2022, 17.00 Uhr

Stephan Suschke © Peter Philipp

theter ensemble: „Die Judith von Shimoda“

24.02., 25.02., 26.02. und 27.02.2022, jeweils 20.30 Uhr

© Felix Nölte

#digitalbrecht

Stefanie Reinsperger: „Ich bin ein Dreck“ © Hamdemir Isletme

Corinna Harfouch: „Fabriktagebuch/ Die Mutter“

Lina Beckmann & Charly Hübner: „HelliBert & PandeMia“ © Charly Hübner

SCUM © Brechtfestival

Meret Becker: „Für die im Dunkeln. Brecht ist JETZT“ © Emma Rosa Simon

Suse Wächter: „Helden des 20. Jahrhunderts singen Brecht“, Matthias Trippner, Suse Wächter © Brechtfestival

Key-Visuals

Motiv 2022

künstlerische Leiter Brechtfestival 2019 – 2022

Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, künstlerische Leiter Brechtfestival © Fabian Schreyer

Tom Kühnel und Jürgen Kuttner, künstlerische Leiter Brechtfestival © Fabian Schreyer

Neustart für das Augsburger Brechtfestival
Der Kulturanthropologe und Dramaturg Julian Warner wird das Festival ab 2023 künstlerisch leiten

Julian Warner by Gerald v Foris

Julian Warner by Gerald v Foris sw

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