#digitalbrecht

Stefanie Reinsperger: „Ich bin ein Dreck“

Corinna Harfouch: „Fabriktagebuch/ Die Mutter“

Lina Beckmann & Charly Hübner: „HelliBert & PandeMia“

SCUM

Live:

>> Festivalzentrale im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim)
>> Mittwoch, 23.2.2022, 19.00 – 22.00 Uhr
>> Tickets

 

Digitalprogramm:

>> Freitag 18.2.2022, 20.30 – 22.45 Uhr im Livestream
>> Mittwoch, 23.2.2022, 19.00 – 22.00 Uhr im Livestream.
>> Freitag 18.2.2022 bis Sonntag 27.2.2022 alle Filme einzeln in der Mediathek
>> Tickets

Stefanie Reinsperger: „Ich bin ein Dreck“

Ein Film über Brecht oder das Leben oder die Liebe
Nach Texten von Bertolt Brecht, Margarete Steffin, Inge Müller und Helene Weigel

 

Ich wünschte mir eine klare Richtung, einen Entscheidungsbaum mit zwei Ästen: entweder, oder, eins, null, ja, nein, wenn, dann. Ich wünschte mir die Verlässlichkeit der Naturgesetze. Aber ich bin ein Dreck. Und das geht sich nicht aus. Wie kann man das denn sein, EIN Dreck? Tritt er als Solist auf? Oder ist die Rede von einer leeren Menge? Gerade der Widerspruch, scheint es, das alineare, die Gleichzeitigkeit des Entweder und des Oder ist, welche jenem Umstand am nächsten kommt, den wir gemeinhin als das Leben bezeichnen. Denn richtet man seinen Blick auf die verschiedenen Biographien in der Geschichte und ihre Verwebungen miteinander, wecken sie unsere Neugier allererst in ihrer Unregelmäßigkeit. Jenseits des Vernünftigen, weil das Vernünftige manchmal in unerreichbare Ferne rückt, und jenseits moralischer oder anderer Urteile gelingt uns vielleicht – in der simplen Betrachtung – ein kleiner Begriff der Ungereimtheit des Lebens. Ich bin ein Dreck. Ich habe Sehnucht nach einer klaren Richtung. Ich bin ein Dreck. Ich weiß, es gibt sie nicht.

 

Konzeption: Stefanie Reinsperger, Akin Isletme
Regie: Akin Isletme
Regieassistenz: Zoé Miray-Su Hamdemir
Kamera & Schnitt: Bahadir Hamdemir
Musik / Sounddesign: Bendrik Grossterlinden,  Matthias Schubert
Mit: Stefanie Reinsperger, Wolfgang Michael, Julian Keck
Verlagsrechte: © Suhrkamp Verlag Berlin /  Bertolt-Brecht-Erben, Rowohlt Verlag, Aufbau Verlag

 

Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg 2021

Corinna Harfouch: „Fabriktagebuch/ Die Mutter“ nach Simone Weil und Bertolt Brecht

 

Corinna Harfouch verschneidet Szenen aus Brechts Lehrstück „Die Mutter“ mit den erschütternden Beschreibungen eines Arbeitsalltags in den 30er Jahren aus dem „Fabriktagebuch“ von Brechts Zeitgenossin Simone Weil. Im Wechsel zwischen Objekttheater und Lesung verschwindet jegliches revolutionäre Pathos. Mit einfachsten Mitteln entsteht ein komplexes Bild. Wo es Brecht gelingt, die allmähliche Emanzipation der Mutter eines sozialistischen Arbeiters und den Kampf gegen Unterdrückung strukturell zu zeigen, füllt Simone Weil die Leerstellen mit lebensnahen Veranschaulichungen. Wo Brecht das Ringen um höhere Löhne in den Mittelpunkt rückt, thematisiert die Philosophin und Sozialrevolutionärin Weil, die realen Bedingungen unter denen gearbeitet wird. Wo Brecht den Feind im Eigentümer der Fabrik sieht, verschweigt Weil nicht die vielschichtigen Probleme hierarchischer Arbeitsstrukturen. Dabei spricht aus Weil die Erfahrung einer mutigen Aktivistin, die sich für ihre Recherchen selbst als ungelernte Hilfskraft in einer Fabrik anstellen ließ.

 

Idee, Konzept, Stückfassung: Corinna Harfouch
Regie: Corinna Harfouch, Hannah Dörr
Musik: Hannes Gwisdek
Kamera, Licht: Jesse Mazuch
Dank an: Bo Anderl, Oscar Olivo, Suheer Saleh
Mit Texten aus Bertolt Brecht: „Die Mutter“ (1933) und Simone Weil: „Fabriktagebuch“ (1934) © Suhrkamp  Verlag Berlin / Bertolt-Brecht-Erben
Besonderer Dank an: Erdmut Wizisla

 

Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg

Lina Beckmann & Charly Hübner: „HelliBert & PandeMia“

aus den Briefen von Helene Weigel und Bertolt Brecht

 

Gemeinsam haben sie Theatergeschichte geschrieben: Bertolt Brecht und Helene Weigel. Zwischen 1923 und 1956 waren sie füreinander Liebende, Eltern, Komplizen, Vertraute, Freunde, Ehepartner, Geschäftspartner, künstlerische Widerparts. Ihr Briefwechsel aus dieser Zeit gibt intime Einblicke in eine besondere Paardynamik. Für die Online Edition des Brechtfestivals spürt das Künstler-Ehepaar Charly Hübner und Lina Beckmann in den eigenen vier Wänden dem Erfolgsgeheimnis dieser Dynamik nach.

 

Mit: Lina Beckmann, Charly Hübner
© Suhrkamp Verlag Berlin / Bertolt-Brecht-Erben

 

Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg 2021

SCUM

 

  • Konrad Krenzlin in einem Sieb waschen. Richard Lucius, Robert Lucius und Leonard Neumann waschen und in kleine Stücke schneiden. Hanna Hilsdorf fein hacken.
  • Ein EL Bertolt Brecht in einem großen Topf erhitzen „und die Frauen“ anbraten. Das „Manifest der Gesellschaft zur Vernichtung der Männer (S.C.U.M. – Society for Cutting Up Men)“ von Valerie Solanas dazugeben und andünsten.
  • Margarete Steffin und 2 Liter Helene Weigel dazugeben. Kurz aufkochen, Topfdeckel drauf und 45 Min köcheln lassen.
  • Währenddessen die Texte, Lieder und Liebesgedichte schälen und in Stücke schneiden. 20 Min. vor Ende der Kochzeit dazugeben und im Topf mitköcheln, bis alles gar ist.
  • Herd ausschalten. SCUM herausnehmen. Mit Hanns Eisler, Kurt Weill, 1-2 TL Pop und Punk abschmecken.
  • Jürgen Kuttner in Scheiben schneiden und dazugeben. Alles noch gut 10 Min. ziehen lassen. Servieren und genießen.

 

Mit: Hanna Hilsdorf, Goshawk (Konrad Krenzlin, Richard Lucius, Robert Lucius, Leonard Neumann

 

Eine Produktion des Brechtfestivals Augsburg 2021

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